Die perfekte Stellenanzeige schreiben

Wussten Sie, dass 50 % der Bewerber ihre Bewerbung abbrechen, weil ihnen wichtige Informationen in der Stellenanzeige gefehlt haben?
Im Jahr 2020 nicht überraschend: Gut zwei Drittel der Bewerber suchen auf Jobbörsen im Internet nach einer neuen Stelle (StepStone Studie „Kandidaten im Fokus“, 2017). Online-Stellenanzeigen sind für Unternehmen somit nach wie vor das Medium Nummer eins für die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern.

Sie sind also ein elementarer Bestandteil für ein erfolgreiches Recruiting sowie ein wichtiger Kanal für Ihr Employer Branding – und aus Kandidatensicht eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine Bewerbung.
Eine Online-Stellenanzeige muss – unabhängig davon, ob sie auf einer Jobbörse oder einem anderen Portal erscheint – sowohl aus inhaltlicher als auch aus optischer Sicht eine Reihe von Kriterien erfüllen. Bewerber wollen schnell wissen, ob die Stelle zu ihnen passt, und sich ein Bild vom potenziellen Arbeitgeber machen. Die Anforderungen, die Aufgaben und das Unternehmen müssen genau beschrieben werden.
Wer sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren und passende Mitarbeiter für offene Stellen finden möchte, sollte das Interesse der Leser der Anzeige wecken und bereits im Vorfeld in der Stellenanzeige möglichst viele Fragen zum Job und dem Unternehmen beantworten.

Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen, um Bewerbern die Entscheidung für eine Ihrer offenen Stellen einfach zu machen und geben Ihnen Beispiele, Tipps und Muster zur direkten Umsetzung an die Hand.

Aufbau und Struktur der Stellenanzeige

Für Online-Stellenanzeigen gilt das, was auch für alle anderen Internetseiten seit Jahren gilt: Eine einheitliche und übersichtliche Darstellung von Informationen wirkt sich positiv auf die Lese- bzw. Verweildauer auf einer Seite und damit auch auf die Entscheidung für eine Bewerbung und den Arbeitgeber aus.
Je angenehmer Sie die „Lektüre“ einer Stellenanzeige für die Leser gestalten, desto größer ist die Chance, dass diese sich am Ende auch bei Ihnen um den Job bewerben.

                           60 % der FACHKRÄFTE geben an, dass eine ansprechende optische Gestaltung der Stellenanzeigen zur Entscheidung für oder gegen einen Job beiträgt.der FACHKRÄFTE geben an, dass eine ansprechende optische Gestaltung
der Stellenanzeigen zur Entscheidung für oder gegen einen Job beiträgt.
     Nur 35 % der KANDIDATEN sagen, dass die Informationen zum Unternehmen übersichtlich gestaltet sind.der KANDIDATEN sagen, dass die Informationen zum Unternehmen übersichtlich gestaltet sind.
Quelle: StepStone Studie „Erfolgsfaktoren im Recruiting“, 2017

 

Achten Sie auf die folgenden Punkte für den übersichtlichen Aufbau einer Stellenanzeige

  1. Teilen Sie Ihre Stellenanzeige auf in: Stellentitel, Einleitung/Unternehmensvorstellung, Aufgabenbeschreibung, Anforderungsprofil, Benefits, Kontakt (Telefon, Mail), zusätzliche Informationen, zum Beispiel Standort oder Call-to-Action/Bewerbungsmöglichkeit (mit hinterlegter Mail).
  2. Teilen Sie die einzelnen Sektionen in strukturierte Blöcke auf.
  3. Heben Sie die Überschriften für die einzelnen Sektionen typographisch ab.
  4. Heben Sie die wichtigsten Informationen optisch hervor – dies gilt vor allem für den Stellentitel.
  5. Platzieren Sie die wichtigsten Informationen dem Lesefluss entsprechend von links nach rechts.
  6. Verwenden Sie Bilder oder ein Video, um die Anzeige aufzulockern.

Anforderungen an den Jobtitel

Der Jobtitel ist das Erste, was Jobsuchende von Ihrer Stellenanzeige sehen und für viele der erste Kontakt zum Unternehmen. Gerade er entscheidet darüber, wie schnell und zielsicher die Anzeige (zum Beispiel bei Google) gefunden wird, ob Sie die richtigen Kandidaten erreichen und ob diese sich für den Job bewerben. Formulieren Sie den Jobtitel deshalb so aussagekräftig wie möglich, bevor Sie eine Anzeige für eine offene Position schalten.

Um die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, vermeiden Sie beim Stellentitel am besten:

  • Einen Mix aus verschiedenen Sprachen, zum Beispiel Deutsch und Englisch
  • Berufsbezeichnungen, die nur in Ihrer unternehmenseigenen Sprache vorkommen
  • Ergänzungen wie „Wir suchen“ / „Ihre Chance“
  • Nennung von Soft Skills wie „teamfähig“ oder „engagiert“
  • Abkürzungen wie „Kaufm. Mitarbeiter“

Unternehmensbeschreibung

Die Einleitung einer Stellenanzeige dient dazu, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, Interesse bei den richtigen Kandidaten zu wecken und das Unternehmen vorzustellen. Neben der Unternehmensgröße und der Beschreibung der Produkte oder der Dienstleistungen, die Sie als Arbeitgeber anbieten, empfiehlt es sich auch, auf die Besonderheiten der Branche einzugehen, in der Ihr Unternehmen tätig ist.

Geben Sie ruhig noch mehr von sich preis! Überzeugen Sie schon an dieser Stelle und kommunizieren Sie Ihre Employer Brand. Teilen Sie die Vision und Mission Ihres Unternehmens sowie Ihre Unternehmenswerte. Beschreiben Sie, welchen wichtigen Beitrag Ihr Unternehmen leistet, um ein übergeordnetes Ziel zu erreichen und welche Rolle jeder einzelne Mitarbeiter dabei spielt. So erhält der Kandidat schon vorab ein erstes Bild von Ihrer Unternehmenskultur und bekommt ein Gefühl dafür, ob er sich mit dieser identifizieren kann.
Wecken Sie Emotionen und die Neugier der Bewerber und verzichten Sie auf Standardfloskeln wie „innovativ“ oder „führend“.

Seien Sie authentisch!
Zeigen Sie in Ihren Stellenanzeigen, wie Ihr Unternehmen wirklich ist und nicht, wie es im Idealfall sein sollte. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Kandidaten leere Worthülsen in Stellenanzeigen schnell ausfindig machen, häufig verwendeten Floskeln wenig Glauben schenken und sich aufgrund fehlender Glaubwürdigkeit nicht bewerben. Jede Information sollte der Realität entsprechen.

75% schreiben: Bei uns bekommen Sie beides: die Vorteile eines Großkonzerns und den Unternehmergeist eines Start-Ups.70% schreiben: Wir vereinen hohe Leistungsorientierung und gelebte menschliche Werte.43% schreiben: Bei uns stoßen Sie auf flache Hierarchien.

Quelle: StepStone Studie „Jobsuche im Fokus“, 2018

Befindet sich Ihr Unternehmen an einem besonders attraktiven Standort? Dann nehmen Sie auch diesen Aspekt in die Beschreibung mit auf! Handelt es sich um einen Standort in der Peripherie? Dann punkten Sie bei Bewerbern im selben Atemzug mit Angaben zu besonderen Leistungen wie flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder besonderer Unterstützung in Sachen Karriere.

Falsche Versprechungen, Übertreibungen und Schönmalerei werden früher oder später entlarvt, was nicht selten Unzufriedenheit und im schlimmsten Fall eine frühzeitige Kündigung nach sich ziehen kann.

Aufgabenbeschreibung

Die Hauptaufgaben sollten detailliert und eindeutig beschrieben werden. Nur 42 Prozent der Kandidaten sind laut einer StepStone Umfrage der Meinung, dass Aufgabenbeschreibungen in Stellenanzeigen so formuliert sind, dass sie sich die Arbeitsinhalte des Jobs gut vorstellen können.

Aufgabenbeschreibungen sind so formuliert, dass ich mir die Arbeitsinhalte gut vorstellen kann. 42% trifft zu, 37% teils teils, 18% trifft eher nicht zu, 3% trifft nicht zu

Quelle: Kandidaten im Fokus (2017)

Beschreiben Sie das Tätigkeitsfeld möglichst genau:

  • Nennen Sie in 5-8 Stichpunkten zentrale Schlagworte für die Tätigkeit
  • Geben Sie den Tätigkeiten eine Rangordnung, indem Sie mit den wichtigsten anfangen und mit „Nebenschauplätzen“ enden
  • Ergänzen Sie um Informationen zu strategischen Themen, dem Grad an operativer Verantwortung und/oder aktuellen Projekten

Tipps für das Anforderungsprofil

Was erwarten Sie vom Bewerber? Die geforderten Fachkenntnisse, die Berufserfahrung sowie die gewünschten Qualifikationen in Form einer Ausbildung oder eines Studiums müssen klar aus dem Anforderungsprofil hervorgehen.

  • Beschreiben Sie mindestens den geforderten Abschluss und die auf die Position bezogenen Fachkenntnisse
  • Geben Sie an, wie viel Berufserfahrung der ideale Kandidat für die Stelle mitbringen sollte
  • Geben Sie einen Hinweis, falls kein Abschluss oder keine Vorkenntnisse notwendig sind
  • Machen Sie deutlich, was ein Must-have und was lediglich wünschenswert ist

Auch hier gilt wieder: Verzichten Sie auf übliche Floskeln wie „teamfähig“, „kommunikativ“ oder belastbar“. Es gibt vermutlich nur wenige Stellen, in denen diese Fähigkeiten nicht gefragt sind. Nehmen Sie sich die Zeit und versuchen Sie vielmehr – idealerweise gemeinsam im Team – zu definieren, welche speziellen Kompetenzen für die Stelle wirklich von Bedeutung sind. Was muss zum Beispiel ein neuer Mitarbeiter für den Bereich Marketing in Ihrem Unternehmen konkret mitbringen, um seine Aufgaben zu bewältigen und sich ideal im Team einzufügen?

Beachten Sie immer, dass sowohl zu hohe als auch zu niedrige Anforderungen Bewerber abschrecken. Hier muss die berühmte goldene Mitte gefunden werden.

Corporate Benefits

Beschreiben Sie in der Stellenanzeige nicht nur, was ein Bewerber mitbringen soll. Zeigen Sie im Gegenzug auch, was Ihr Unternehmen ihm bieten kann.

Die StepStone Analyse Jobsuche im Fokus hat ergeben, dass sich Mitarbeiter vor allem folgende Leistungen wünschen:

  • Finanzielle Vorteile (zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge, eine Gewinnbeteiligung, erfolgsbasierter Bonus)
  • Unternehmenseigene Kantine, kostenfreie Getränke, Essenszuschuss
  • Sportkurse
  • Mitarbeiterevents
  • Kinderbetreuung, Familienbüro
  • Unterstützung bei der Karriere

Weniger interessant finden Mitarbeiter die Frage, ob sie ein Firmen-Smartphone erhalten oder ihr Haustier mit zur Arbeit bringen können.

Analysieren Sie die Wünsche und Prioritäten der Zielgruppe, die Sie mit einer Stellenanzeige ansprechen wollen, und nehmen Sie die besonders relevanten und passenden Benefits Ihres Unternehmens in die Stellenanzeige auf.

Die Frage nach dem Gehalt

Über Geld spricht man nicht? Unsere StepStone Analysen zeigen:
Rund 60 Prozent der Jobsuchenden wünschen sich in Stellenanzeigen konkrete Informationen zum Gehalt. Auch zu anderen Aspekten wünschen sich Kandidaten in Stellenanzeigen mehr Transparenz.

Welche Informationen wünschen sich Bewerber in einer Stellenanzeige?

 

59% der Bewerber wünschen sich Informationen über das Gehalt

Gehalt

50% der Bewerber wünschen sich Informationen über Arbeitszeiten und Arbeitszeitenmodelle

Arbeitszeiten & Arbeitszeitmodelle

39% der Bewerber wünschen sich Informationen über Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Entwicklungs- & Weiterbildungsmöglichkeiten

37% der Bewerber wünschen sich Informationen über das Unternehmen aus der Sicht der Mitarbeiter

Unternehmen aus Sicht von Mitarbeitern

34% der Bewerber wünschen sich Informationen über die Gestaltung der Zusammenarbeit

Gestaltung der Zusammenarbeit

31% der Bewerber wünschen sich Informationen über Arbeitsinhalte

Arbeitsinhalte

Quelle: StepStone Studie „Erfolgsfaktoren im Recruiting“, 2017

In Stellenanzeigen stoßen Bewerber häufig auf schwammige Begriffe wie „attraktives Gehalt“ oder „leistungsgerechte Bezahlung“. Um die Entgelttransparenz ist es in Deutschland also nicht besonders gut bestellt.
Aus Unternehmenssicht gibt es nachvollziehbare Gründe für die Zurückhaltung in Sachen Gehalt. Fehlende Transparenz kann jedoch den Anschein erwecken, dass ein Unternehmen sich die Möglichkeit offenhalten möchte, einen Bewerber zu möglichst niedrigen Konditionen einzustellen.

Über Geld sollte man also vielleicht doch sprechen. Für eine Gehaltsangabe in einer Stellenanzeige ist es wichtig, sich genau zu informieren, welches Gehalt für die ausgeschriebene Stelle attraktiv ist. Dabei spielen viele Aspekte eine Rolle: In welchen Städten und Bundesländern zahlen Arbeitgeber am meisten? Welche Branchen weisen die höchsten Gehälter auf? Handelt es sich um eine Führungsposition?

AGG-Checkliste für Stellenanzeigen

Eine Stellenanzeige muss natürlich nicht nur in Sachen Inhalt und Optik überzeugen, sondern auch mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) konform sein. Sie sollte nur veröffentlicht werden, wenn einige wichtige Punkte berücksichtigt wurden. Folgende Angaben dürfen Sie in Ihrer Stellenausschreibung weder einschränken noch ausschließen, wenn keine sachlichen Gründe dafür vorliegen:

  • Geschlecht/sexuelle Identität
  • ethnische Herkunft
  • Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung
  • Alter
  • Behinderungen

Diese Aspekte haben entsprechend auch Einfluss auf den Datenschutz in Ihrer Organisation.
Achten Sie gut auf Ihre Formulierung! Sprechen Sie in Ihrer Stellenanzeige nicht davon, dass Sie ein „junges Team“ sind oder gezielt nach einem „deutschen Muttersprachler“ suchen, da sich solche Beschreibungen in einem etwaigen Rechtsstreit zu Ihren Ungunsten auswirken können.

Noch Fragen zur Stellenanzeige?

Eine perfekte Stellenanzeige zu verfassen, ist auch im Jahr 2020 kein Hexenwerk. Dennoch ist ein Wissen um die Grundlagen unumgänglich, um die Weichen für einen “Perfect Match” zwischen einem Unternehmen und einem Bewerber zu stellen. Und sie ist die Grundlage für die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung. Egal, ob die Suche nach Jobs auf Jobbörsen, Ihrer Website, Social Media (zum Beispiel Facebook) oder anderen Plattformen stattfindet: Die Regeln sind die gleichen und sie haben sich in den letzten Jahren kaum geändert.

Sie werden sehen: Die investierte Zeit und Arbeit in eine Stellenausschreibung zahlen sich aus!

Quelle: Die perfekte Stellenanzeige schreiben – StepStone – Mit einem Klick zum Traumkandidaten

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